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Bezüglich einer zunehmenden Internationalisierung der Pflege (sowohl beim Personal wie auch den Patient/innen) haben erste Studien gezeigt, dass durch Anwerbestrategien nicht nur die „Löcher“ gestopft werden können, sondern damit neue Herausforderungen verbunden sind. Nach den Befunden von Rand et al. (2020) sind Pflegekräfte aus dem osteuropäischen Ausland z.T. besser qualifiziert als deutsche Pflegende, haben etwa gelernt, medizinische Aufgaben eigenständig zu übernehmen, und arbeiten deutlicher auf Augenhöhe mit der Medizin. Hinter der oberflächlichen Kulturalisierung von Konflikten verbergen sich Status-, Macht- und Qualifizierungsfragen (vgl. umfassend Pütz et al. 2019). Ein weiterer Aspekt bezieht sich auf die Intersektionalität. So hat soziale Ungleichheit immer auch eine gesundheitliche Komponente (Robert-Koch-Institut 2017). Die damit verbundene Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit dem eigenen beruflichen Ethos macht die „Etablierung einer Diversitätssensibilität“ (Tezcan-Güntekin 2020: 250) notwendig. Als theoretische Fundierung wird auf den Critical-Diversity-Ansatz verwiesen, um die ansonsten unbeleuchtet bleibenden Aspekte danach, „wie Differenz durch wen konstruiert wird und inwiefern das von Machtstrukturen abhängt“ (ebenda: 258), mit einbeziehen zu können.